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Seine ersten
Erfolge hierzulande feierte er als Straßenmusikant an Berlins
zugigsten Ecken. Alexandr Danko aus der südrussischen
Millionenstadt Rostow am Don ist ein Meister des Bajan, des
traditionellen Knopfakkordeons seiner Heimat. Inzwischen ist
er zum unverzichtbaren Mitspieler von Berlins Klezmer-König
Harry Timmermann wie auch der aktuellen "Ghetto"-Inszenierung
von Rotraut De Neve am Thüringischen Staatstheater geworden.
Bei den "Russischen Nächten" in der Bellevue-Galerie kann
Danko, flankiert von seiner singenden Ehefrau Elena sowie
wechselnden Gästen, jedoch am unmittelbarsten seine ganze
Kunstfertigkeit ausspielen (wieder am 5. 3. und 2. 4. um 20.30
Uhr). "Im Prinzip alle Lieder sind über Liebe", teilt er
eingangs jenen Zuhörern mit, die des Russischen nicht mächtig
sind. Schon ein paar Strophen später wird's konkreter: "Im
Prinzip Ehefrau von Nachbar immer besser als eigene." Auch
diese Botschaft intoniert die zierliche Gemahlin Elena ebenso
lust- wie hingebungsvoll. Während Alexandr Danko dazu in
furiosen Tempi die Triolen zum Kreiseln bringt, lässt die
Gemahlin mit wiegenden Hüften und fließender Gestik erahnen,
dass in dieser Musik auch immer schon Tanz, Bewegung und ein
guter Schuss Volkstheater drinsteckten. Ton für Ton, Takt für
Takt wird hier die Gegenwärtigkeit eines Genres deutlich, das
auch in einer beneidenswert üppigen musikalischen
Großlandschaft vom Absinken in reine Traditionsware weit
entfernt ist. |
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